Rasseportrait Schnauzer
Der Schnauzer ist in drei Größenklassen vertreten, der eindrucksvolle, sportliche Riesenschnauzer, der kompakte, mutige (Mittel-)Schnauzer und der verschmuste aber durchaus wachsame Zwergschnauzer. Der jeweilige Link (unten) verweist auf den FCI Rassestandard.
Wer sich einen Hund ins Haus holen möchte, sollte nicht nur auf die äußerlichen Merkmale achten, sondern sich im Wesentlichen die Frage stellen:
WELCHER HUND PASST ZU MIR?

FCI Riesenschnauzer (PDF-Dokument)
FCI Mittelschnauzer  (PDF-Dokument)
FCI Zwergschnauzer  (PDF-Dokument)

Hierzu ist zunächst folgend Allgemeines über die Schnauzer zu berichten.

Ursprünglich wurden die Schnauzer als Haus- und Hofhunde und in Stallungen gehalten, und zunächst unter dem Namen „Rattler“, wegen ihres Nachstellen von Ratten und Mäusen, bekannt.

Diese wesentlichen Eigenschaften machen den heutigen Schnauzern in allen Größenklassen zu einem angenehmen und sehr liebenswerten Familienhund. Er ist immer gerne in der Nähe seiner Familie und versucht sogar manchmal das Bett zu erobern!
Dies bedeutet allerdings nicht, dass er ansonsten keine Anforderungen an seine Halter hat.
Wer sich für einen Schnauzer entscheidet sollte wissen, dass der Schnauzer eine konsequente Führung erfordert, dass er seine Familie und Haus beschützt und manche von ihnen einen gewissen Jagdtrieb innehaben, gleich ob Riesen-, Mittel- oder Zwergschnauzer. Da der Schnauzer sehr lernfreudig ist, kann man ihn gut bei Sport und Spiel mit Leckerchen motivieren und konditionieren. Für ihn bringt eine Aufgabe, die er zu erfüllen hat, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
Man sagt Schnauzer müssen ständig erzogen werden wie Kinder, – der Unterschied sei nur, sie verlangen kein Taschengeld.

Weitere typische Wesenszüge sind sein gutartiger und ausgeglichener Charakter, seine Klugheit, Ausdauer, seine Schnelligkeit und seine unbestechliche Treu. Dafür erwartet er reichlich Bewegung und viel Zuwendung.

Gegenüber Katzen verhält sich der Schnauzer unterschiedlich, die Katze im Haus akzeptiert er meist als Familienmitglied. Bei Nachbars Katze wird eher, wenn vorhanden, sein Jagdtrieb aktiviert.

Dennoch möchte ich hier im Einzelnen noch auf die drei Rassen etwas näher eingehen:

Der Riesenschnauzer hat eine Wideristhöhe zwischen 60 und 70 cm bei einem Gewicht von 35 bis 47 kg. Den Riesenschnauzer gibt es in den Farbschlägen schwarz und pfeffersalz. Das einzelne Haar bei pfeffersalz ist schwarz und weiß meliert, daher der Name „pfeffer-salz“. Der schwarze Riesenschnauzer ist in jungen Jahren oft einfach ein Rüpel. Schon als Welpe und Junghund steckt ihm der Schalk im Nacken. Er sucht und findet immer etwas Aufregendes mit dem man sich beschäftigen kann, falls einem der „Chef“ nicht davon abhält.
Der pfeffersalz Riesenschnauzer hingegen ist eher gelassener. Bis ein Riesenschnauzer erwachsen ist, vergehen 2,5 bis 3 Jahre. Bis dahin versucht der Riesenschnauzer gern die Führungsposition zu übernehmen. Gelingt ihm das, ist nur noch ein Training mit einem erfahrenen Hundetrainer hilfreich ihm klar zu machen, dass der Mensch der Chef ist. Ich habe schon Besitzer mit einem jungen Riesenschnauzer gesehen, die auf ihrem Shirt den Aufdruck trugen:

„Ich bin der Chef! – aber mein Hund weiß es noch nicht!“

Präziser kann man es eigentlich nicht ausdrücken! Es ist daher wichtig dem Riesenschnauzer ausreichend Bewegungsmöglichkeit und Zuwendung zu geben um seine Ausgeglichenheit zu erreichen. Der Riesenschnauzer erledigt gerne eine Vielfalt von Aufgaben: Hundesport, Agility, Fährten, Mantrailing, am Fahrradlaufen, Obedience etc., aber bitteschön, es darf nicht monoton werden!

Selbst ein Riesenschnauzer würde gern auf dem Schoß von Herrchen und Frauchen kuscheln. Gegenüber Kindern verhält er sich sehr lieb.

Im See oder im Meer baden, liebt der Riesenschnauzer sehr, Regen hingegen eher wie wir selbst. Hat ein Riesenschnauzer nun die Bindung zu seinem Chef gefunden, ist er einfach nur ein „Traumhund“.

Der Mittelschnauzer hat eine Wideristhöhe von 45 bis 50 cm bei einem Gewicht von 14 bis 20 kg. Den Mittelschnauzer gibt es in den Farbschlägen schwarz und pfeffersalz.. Er ist ein kompakter und mutiger Vertreter, aber auch besonders für seine Dickköpfigkeit unter den drei Rassen bekannt. Hier sollte man schon eine gewisse Hundeerfahrung mitbringen um sich gegen sein stoisches Verhalten durchzusetzen. Er ist ein bewegungsfreudig, jedoch in jungen Jahren nicht ganz so flegelhaft wie der Riesenschnauzer. Er ist mit etwa 2 Jahren erwachsen. Auch er bewacht seine Familie, Haus und Hof ohne jedoch ein Kläffer zu sein. Er kennt genau SEINEN Bereich und zeigt dies auch Fremden gegenüber. Wird er mit entsprechender Konsequenz bezüglich seiner Dickköpfigkeit erzogen, ist er ein idealer Familienhund auch für Kinder.

In Rassehundevereinen werden sogar Jugendwettbewerbe ausgeführt, in denen Kinder ab 3 Jahren ihre Schnauzer vorführen.

Der Zwergschnauzer ist der kleinste Rassenvertreter.  Er steht im Wesen aber den Größeren nicht nach und ist ein durchaus vollwertiger Hund. Mit seiner Widerristhöhe von 30 bis 35 cm und seinem Gewicht zwischen 5 – 8 kg ist er auch für Kinder gut zu führen. Auch Menschen, die früher einmal einen Riesenschnauzer hatten steigen im Alter oft auf einen Zwerg um. Den Zwergschnauzer gibt es in den Farbschlägen schwarz, pfeffersalz, schwarz-silber und weiß.

Der Zwergschnauzer ist ein kleiner agiler und sehr verschmuster Vertreter. Dennoch braucht er, wie jeder andere Hund auch, seine Ruhephasen. Er ist zwar ein kleiner Hund, er weiß es aber nicht und oft glaubt er ein Riesenschnauzer zu sein! Natürlich hat auch er seinen „Schnauzer-Dickkopf“, den er jedoch schnell für jede Art von Beschäftigung vergisst. Er möchte einfach seinem „Chef“ gefallen und ihn, falls notwendig, auch beschützen.
Bevor der Besucher die Klingel betätigt, hat der Zwerg schon bemerkt, dass da „Jemand“ was will, ohne dabei ein Kläffer zu sein.

Beim Agility und Mantrailing findet er richtig Spaß und übernimmt freudig die ihm übertragenen Aufgaben. Auch eine Begleithundeprüfung meistert der Zwerg mit Bravour. Aufgrund seiner Größe und Gewichtes ist er auch ein idealer Hund für Kinder. Man kann ihn fast überall mit hin nehmen. Im Restaurant oder der Bahn, wird man erst auf ihn Aufmerksam, wenn man mit ihm hinaus geht (Ach, da ist ja ein Hund!).

Generell zur Fellpflege sei gesagt, dass der Schnauzer nicht haart und keinen Fellwechsel hat. Er ist daher auch für Tierhaar-Allergiker geeignet.

Er sollte jedoch in regelmäßigen Abständen getrimmt und geschoren werden. Wer seinen Schnauzer nicht selbst zurecht machen kann, sollte einen Hundefriseur oder einen Schnauzerzüchter aufsuchen. Hier gibt es auch Trimm- und Scheranleitung und mit einiger Übung kann man dies dann auch selbst erlernen. Manche Schnauzer haben eine weiche Unterwolle, auch diese muss gut durchgekämmt werden, da sonst das Fell zum Verfilzen neigt. Der Bart sollte täglich gekämmt werden. Ansonsten empfindet der Schnauzer das Bürsten als Wellnessprogramm und bitteschön auch den Bauch!

Hat man die Bindung zu seinem Schnauzer gefunden, geht er mit einem durch dick und dünn.

Umsonst sagen nicht die Schnauzerbesitzer:

Einmal Schnauzer – immer Schnauzer!

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